Im März 2018 richtete das Doerner Institut die internationale Konferenz "Temperamalerei zwischen 1800 und 1950" aus. In Vorträgen, Workshops und bei Galerietouren hatten die 270 Teilnehmer Gelegenheit, die Wiederbelebung der Temperamalerei aus einem interdisziplinären Blickwinkel kennenzulernen.
Tempera-Tagung 2018
München und das "Kunstareal" war vom 15. bis 17. März 2018 Ort des Austauschs und Experiments über "Temperamalerei zwischen 1800 und 1950". Das Doerner Institut richtete diese internationale Konferenz mit über 270 Teilnehmern aus 22 Ländern aus, die in enger Zusammenarbeit mit der Akademie der Bildenden Künste, München, der Technischen Universität München, Lehrstuhl für Restaurierung, Kunsttechnologie und Konservierungswissenschaft, sowie den Museumspartnern Villa Stuck und Lenbachhaus stattfand. Zwei Vortragstage umfassten eine breite Palette von Fragen wie: Was wollten die Künstler erreichen? Welche Materialien nutzten sie und wie haben sie diese vorbereitet und angewendet? Wie können wir ihre Techniken untersuchen und verstehen? Neben theoretischen Auseinandersetzungen bot die Konferenz einen Tag mit Workshops und geführten Galerietouren. Hier konnten die Teilnehmer zum einen praktische Erfahrungen mit der Herstellung von Farben und ihrer Anwendung sammeln, zum anderen bot sich eine hervorragende Gelegenheit, wichtige in München erhaltene Werke der Temperamalerei zu studieren.
Jetzt ist der reich bebilderte englischsprachige Postprint-Band bei Archetype Publications in gedruckter Form oder als kostenloser open-access PDF-Download erhältlich. In den Aufsätzen wird die Wiederbelebung der Temperamalerei in den Anfängen der Moderne aus den Perspektiven der Kunstgeschichte, der technischen Kunstgeschichte, der Konservierung und der naturwissenschaftlichen Analyse untersucht. Allgemeinere Beiträge geben einen Überblick über Themen wie den historischen Hintergrund der Temperamalerei, ihre Terminologie, die kommerzielle Produktion und die Rekonstruktion historischer Rezepte, Grundlagen der Rheologie sowie Bindemittelanalysen und deren Interpretation. Darüber hinaus widmen sich speziellere Beiträge den Arbeiten von Christina Herringham, Frances Hodgkins, Paul Klee, Hermann Prell, John Roddam und Ossawa Tanner. Das Buch gibt somit neue Einblicke in das, was Künstler erreichen wollten, welche Materialien sie verwendeten und wie sie diese vorbereiteten und anwendeten.
Download des Tagungsbandes als PDF (Low res, 8 MB | Hi-Res, 71 MB)
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